Millionen Menschen in Deutschland nehmen täglich lange Strecken auf sich, um zur Arbeit zu gelangen. Fast ein Viertel der Deutschen hat – laut statistischem Bundesamt – einen Arbeitsweg zwischen 30 und 60 Minuten. Fünf Prozent sind sogar mehr als eine Stunde unterwegs. Doch nicht nur die reine Fahrtzeit kann mitunter anstrengend sein. Auch die Wartezeit in der Bahnhofshalle kann eine akustische Herausforderung darstellen und, ebenso wie Verkehrslärm, für Menschen mit einer Hörminderung echten Hörstress bedeuten. Nicht gut zu hören, kann auch das Sicherheitsempfinden als Verkehrsteilnehmer negativ beeinflussen.
Menschen, die ihre Hörminderung versorgen lassen, sind davon weniger betroffen: Die EuroTrak Hörstudie 2022 bestätigt, dass sich 71 % der Hörgeräte-Träger in städtischer Umgebung sicherer fühlen, seit sie Hörgeräte tragen.
66% der befragten Hörgeräte-Träger berichten, sich seit ihrer Hörgeräteversorgung sicherer beim Auto-, E-Bike- und Fahrradfahren zu fühlen.
Eine Erklärung kann in der wiedergewonnenen Fähigkeit zum Richtungshören liegen. Hörgeräte-Träger können so beispielsweise einschätzen, aus welcher Richtung sich andere Verkehrsteilnehmer nähern – ohne diese zu sehen. Um sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen, ist diese Fähigkeit essenziell. Zudem sind mit Hörsystemen versorgte Menschen im Straßenverkehr besser in der Lage, rechtzeitig auf akustische Warnsignale und vergleichsweise leise Geräusche wie heranfahrende Elektroautos zu reagieren.